Das Ansbacher Werk von Joris Ide sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt – Joris Ide ist einer der führenden Hersteller von Stahlprodukten für die Bauindustrie. Das belgische Unternehmen fertigt Stahl-profile für Dach und Wand, Isolierpaneele, Brandschutzelemente und isolierte Metalldachpfannen für Industrie, Landwirtschaft und den privaten Häuslebauer. Die Joris Ide Gruppe, mit Produktionsstandorten in Belgien, Deutschland, Frankreich, Rumänien, Russland, den Niederlanden, Ungarn und Kroatien, verarbeitet im Jahr 750 Tonnen Stahl. Das Unternehmen machte 2015 einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro, auf den Straßen quer durch Europa sind Tag für Tag 1.000 Lastwagen der Joris Ide Gruppe unterwegs.
Im Industriegebiet in Ansbach-Brodswinden hat sich direkt an der Autobahn das Unternehmen im Jahr 2012 angesiedelt, Mitte 2013 startete die Produktion. Werkleiter Bernd Schreiner ist von Mittelfranken überzeugt: „Wir haben uns für den besten Standort entschieden.“ Im Ansbacher Werk stehen zwei Hallen mit insgesamt 21.000 Quadratmetern. Ein Lager gibt es nicht, das Unternehmen arbeitet die Aufträge Stück für Stück ab. Rund 41.000 Quadratmeter Dachprofile, Sandwichpaneele und Trapezprofile fertigt der fränkische Standort in der Woche. Wenn die Auftragsbücher gut gefüllt sind, arbeiten die Beschäftigten im Dreischichtbetrieb – auch samstags. Nur am Sonntag stehen die Maschinen still, der freie Tag ist dem Werkleiter auch sehr wichtig. Und Bernd Schreiner freut sich darüber, dass er mit anderen Unternehmern in der Region schon gute Kontakte geknüpft hat: „Das Netzwerk reicht bis nach Crailsheim“, verrät er. Steht im Werk beispielsweise eine Elektroinstallation an, dann kommt ein Betrieb aus der Region zum Zug.
64 Mitarbeiter hat das Unternehmen im Moment, doch wenn es nach Bernd Schreiner geht, könnten es gerne noch mehr sein. Das Problem: Er findet keine geeigneten Fachkräfte. Schon seit zwei Jahren ist der Werkleiter auf der Suche. Ein Bewerber gilt dann als qualifiziert, wenn er einen Metallberuf erlernt hat. Um geeignete Fachkräfte zu finden, bietet der Produktionsstandort auch Probetage an. Einmal in der Woche ist Lothar Hermanns, Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich, im Werk in Ansbach. Ihn treibt im Moment eine Sorge um: „Der Stahl fällt ins Bodenlose. Wir kämpfen uns von Quartal zu Quartal, aber das ist üblich in der Branche.“ Trotzdem sieht der Vertriebsleiter das Unternehmen gut aufgestellt, da es ein breites Sortiment habe, das auf die Bedürfnisse des Kunden optimal zugeschnitten werde. „Diesen Bauchladen bietet sonst niemand in Deutschland“, davon ist Lothar Hermanns überzeugt. Sein Ziel für 2016 ist, den Marktanteil des Unternehmens zu verbessern. Und dabei hofft der Vertriebsleiter auch ein wenig auf die Mithilfe von Petrus, denn je milder ein Frühling ist, umso mehr Aufträge gehen ein. „Sommer ist Bauzeit“, sagt Hermanns. Joris Ide gründete das Unternehmen Mitte der 1980er Jahre, heute hat die Gruppe mit Hauptsitz im belgischen Zwevezele rund 1.000 Mitarbeiter.